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Zeugnis ++ Praktikum ++ Kanada

3 Wochen für eine gemeinnützige Organisation für Senioren in Vancouver

"Mein Name ist Anastasia, ich bin 20 Jahre alt, studiere Betriebswirtschaft und verbringe derzeit drei Wochen im schönen Vancouver, das ist meine Geschichte."

Die Vermittlung in mein Praktikum

Auf StudentsGoAbroad bin ich durch Zufall beim Surfen gestoßen. Ich wollte unbedingt in den Semesterferien nach Kanada, um dort ein Praktikum zu machen, wusste aber nicht, wie ich das am besten organisiere. Besonders weil es gar nicht so einfach ist, gerade für eine kürzere Dauer ein Praktikum zu finden. Ich wurde hier super beraten was alles Inhaltliche und die Vorbereitungen angeht und die ganze Betreuung war allgemein sehr herzlich und freundlich. Über die kanadische Partneragentur, die meine Ansprechpartner vor Ort sind, hatte ich dann auch ruck zuck meinen Praktikumsplatz nach einigen Skype Calls.

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Mein Praktikum im Altersheim

Das Zentrum ist eine Einrichtung für etwas einsame, aber körperlich und geistig relativ fitte Senioren. Es bietet von 10 bis 15 Uhr unter der Woche Programmpunkte wie Sport, Poetry, Spiele, Lunch, Ausflüge, etc. an; die Senioren wohnen also nicht dort. Ich war wirklich baff, was für beeindruckende Menschen und Geschichten ich hier erleben konnte. Kanada allgemein, und BC besonders, ist generell absolut multikulturell und die Senioren kommen ursprünglich aus ganz verschiedenen Ecken des Globus. Das Durchschnittalter (!) ist hier über 90 und zwei Menschen, die ich kennen lernen durfte, sind sogar über 100. Mir gefällt sehr, wie warmherzig, respektvoll und liebevoll hier mit allen Senioren umgegangen wird, obwohl nicht jeder immer ganz einfach ist (Krankheiten wie Demenz oder körperliche Probleme sind hier keine Seltenheit). Meine Aufgaben bestehen darin, bei den Programmpunkten zu helfen und den Senioren insgesamt unter die Arme zu greifen. Das reicht also von Tisch decken, über Ausflüge mit dem Bus in die nähere Umgebung bis einfach mit ihnen reden. Anstrengend kann das schon auch manchmal sein, weil man viel Geduld üben muss. Zwischen den Freiwilligen kann man sich die Arbeit jedoch gut aufteilen und kann zwischendurch auch verschnaufen. Das Team ist durchweg super nett und mittags kriegt man hier sogar ein kostenloses Lunch als Volunteer.

Persönliche Eindrücke von Vancouver?

Mein erster Eindruck, als ich aus dem Flughafen kam und mit dem Taxi ins Hostel fuhr, war: Ähhm, Schilder in asiatischen Zeichen?! In manchen Teilen von Vancouver ist es nämlich durchaus der Fall, dass alles auf chinesisch geschrieben steht. Das liegt daran, dass der Migrationsanteil in Vancouver besonders aus Asien (ca. 45 % der Bevölkerung!) extrem hoch ist. Zu meiner Beruhigung war das in der Innenstadt aber nicht der Fall und die Verständigung ist so auch kein Problem ;) Multikulturell ist hier wirklich keine leere Worthülle, sondern einfach spürbar. Hier leben Menschen unterschiedlichster ethnischer Herkunft integriert zusammen, was ein sehr offenes und freundliches Klima schafft. Ich wohne hier in einem Budget Hotel. Budget ist ein gutes Stichwort, Vancouver ist nämlich insgesamt sehr teuer. Dafür aber sehr schön und unheimlich malerisch gelegen. Positiv sind also absolut, wenn ich es auf den Punkt bringen müsste: die Menschen, die Stadt, das Essen (hier findet man alles, besonders aber japanische Kneipen und Starbucks an jeder Ecke). Eher negativ finde ich: das öffentliche Verkehrssystem. Das ist für meine Begriffe ein einziges Chaos. Es gibt an den Bushaltestellen keine Fahrpläne, also keine Abfahrtszeiten (an die sich eh kaum gehalten wird), geschweige denn eine Liste der abgefahrenen Stationen. Da muss man sich erstmal zurecht finden.

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Und was unternimmt man hier?

Ein absolutes Muss ist Granville Island (besonders der Public Market ist dort sehr zu empfehlen). Schon der Weg dorthin ist ein Erlebnis für sich. Vancouver liegt am Pazifik und Granville Island liegt zwischen den verschiedenen Stadtteilen, die durch das Wasser getrennt werden. Man fährt also mit einem Seabus, einem mini Boot, hin. Downtown ist allgemein sehr schön. Die Entfernungen sind hier nicht sehr groß, man kann also super zu Fuß an einige Orte kommen. Über die Granville und Robson Street sollte man schlendern und die Stadtteile Chinatown und Gastown besuchen. Bei schönem Wetter ist der Stanley Park sehr nett. Mit dem Wasserflugzeug kann man hier einmalige Stadtrundflüge machen oder spontan für einen Tag nach Victoria fliegen. Vancouver bietet sehr viele Möglichkeiten, auch abhängig von der Jahreszeit, von Baden über Whale Watching bis Skifahren ist hier eine ganze Menge drin. Ein Reiseführer lohnt sich, auch, um einen kleinen Einblick über die Geschichte und die First Nations (so werden hier heutzutage Indianer genannt), die z.B. im Stanley Park die berühmten Totem Poles hinterlassen haben, zu bekommen. Die Leute in Vancouver sind sehr entspannt: lässige Klamotten, outdoor orientiert, offen. Einige sitzen in ihrer Freizeit einfach stundenlang mit Freunden in einem der gefühlten 1000 Starbucks oder fahren in die Berge.

Mein Fazit vom Praktikum in Vancouver

Die Kanadier haben ihren tollen Ruf wirklich nicht zu unrecht und Vancouver lohnt sich auf alle Fälle! Man fühlt sich sofort willkommen, kann viel unternehmen und lernt die Sprache sehr leicht. Das Altersheim ist eine tolle Einrichtung und wer den Senioren etwas Gutes tun will, ist dort richtig. Entlohnt wird die Arbeit als Volunteer zumindest monetär nicht, aber ein strahlendes Lächeln einer 102-Jährigen kann auch genug sein.

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