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Erfahrungsbericht ++ Freiwilligenarbeit ++ Indonesien
Eine herzerwärmende Reise nach Bali: 10 Wochen Freiwilligenarbeit im Kinderheim auf Bali
"Ich bin dankbar, dass ich die Chance hatte, 10 Wochen lang Teil dieser wunderbaren Familie zu sein. Es waren mit Sicherheit die aufregendsten, lehrreichsten und besten Wochen, die ich bisher hatte."
Ich kam gemeinsam mit einer Freundin am Flughafen Denpasar auf Bali an. Nach einer kurzen Fahrt vom Flughafen in unser Studentenhaus folgte ein spannendes Wochenende und das „Kennenlernen“ der Insel. Auch das Roller-Training stand auf unserer To-Do-Liste - es ist gar nicht so leicht, sich dem Fahrstil und den Verkehrsregeln der Indonesier, anzupassen ;)
Am Montag ging es mit unserem Coach Laura von der Organisation zu unserem Freiwilligenprojekt im Kinderheim und alle nötigen organisatorischen Dinge wurden besprochen. Im Kinderheim lebt die Kinderheimmutter gemeinsam mit den 10 Kindern. Nach dem ersten Tag des Kennenlernens im Kinderheim, folgten die 10 spannendsten, aufregendsten, erlebnisreichsten und lehrreichsten Wochen meines Lebens.
Unsere Arbeitswoche ging immer von montags-freitags, wobei die Dienstzeiten immer wechselten. Entweder von 07:30-14:00 Uhr oder von 14:45 -19:30 Uhr, und eventuell zwischen den Zeiten, die Kinder von den Schulen abholen, wenn die Kinderheimmutter selbst keine Möglichkeit dazu hatte.
MONTAG vormittags: mit den jüngeren Kindern in die Kirche fahren, die Älteren von den Schulen abholen, beim Mittagessen helfen, Hausaufgaben mit den Kindern machen,…
MONTAG nachmittags: die Kinder sinnvoll beschäftigen (spielen, basteln, vorlesen…) auf die Kleinsten aufpassen, Wäsche machen, beim Abendessen helfen und die Kinder baden.
DIENSTAG vormittags: Wäsche machen, aufräumen, Kinder in die Schulen und in den Kindergarten bringen und danach wieder abholen, um die kleinen Kids kümmern (sie sind noch zu hause)
DIENSTAG nachmittags: Bastelstunde, beim Abendessen helfen, spielen, die Kinder baden, ins Bett bringen
MITTWOCH vormittags: hier steht, so wie auch am Dienstag, nichts Bestimmtes auf den Plan. Wäsche machen, aufräumen und mit den Kindern spielen, sind natürlich auch Aufgaben des Vormittages, jedoch keine „Fixtermine“. Man macht an den Vormittagen halt das, was ansteht und lebt somit, wie ein Teil der Familie mit. Dasselbe gilt für alle Vormittagsdienste, bis auf den Montag – da an diesem Tag der Gottesdienst stattfindet.
MITTWOCH nachmittags: Jungs ins Fußballtraining fahren und wieder abholen, „German class“ – in der man den Kindern, die wichtigsten Wörter aus der deutschen Sprache lernt. Abendessen zubereiten, Kinder baden,…
DONNERSTAG nachmittags: Beachday – Kinder für den Strand fertig machen, essen mitnehmen, danach (meistens: 19:00) Wäsche machen, aufräumen, Kinder baden und für das Schlafengehen fertig machen, Hausaufgaben mit den Ältesten kontrollieren. (An diesem Tag kommen wir, aufgrund des Beachdays, öfters später heim)
FREITAG nachmittags: Jungs ins Fußballtraining fahren und wieder abholen, „German class“ (immer 1 Stunde), beim Essen vorbereiten helfen, eventuelle Vorbereitungen für das Wochenende mit der Waisenhausmutter gemeinsam erledigen, Kinder baden, Wäsche erledigen, Kinder ins Bett bringen
Leider habe ich hier auch die Schattenseiten des Landes kennenlernen müssen- die Armut. Das Kinderheim ist auf Spenden angewiesen und oft reicht das Geld nicht aus, um über die Runden zu kommen. Es fehlt vor allem an Hygieneartikeln. Überhaupt wird hier auf die Hygiene viel weniger geachtet als in Österreich. Einige Erziehungsmethoden hier sind für mich als Europäerin fragwürdig und haben mich zuerst schockiert. Ich habe mich allerdings an die anderen Umstände gewöhnen können und akzeptiert, dass in einem anderen Land auch andere Sitten herrschen.
Aber das Wichtigste ist meiner Meinung nach der emotionale Faktor und hier fehlt es den Kindern an nichts. Die Kinderheimmutter widmet ihre ganze Liebe den Kindern. Sie „opfert“ eigentlich auch ihr eigenes Leben, weil die Arbeit, die sie im Kinderheim vollbringt ein Fulltime Job ist. Ich bewundere sie dafür sehr. Die Kinderheimmutter ist eine sehr religiöse Frau und der Glaube hilft ihr Kraft und Energie zu schöpfen. Daher wird vor jeder Mahlzeit gebetet sowie auch vor jedem Roller fahren.
Ich bin dankbar dafür, dass ich 10 Wochen lang Teil dieser wundervollen Familie sein konnte. Es waren mit Sicherheit die spannendsten, lernreichsten, erfahrungsreichsten und besten Wochen die ich bisher hatte.
Außerdem bin ich auch stolz auf mich, dass ich mich dazu entschieden habe, meine ganze Kraft, Energie, Zeit und Liebe dieser wunderbaren Familie zu widmen. Diese tolle Zeit in der Freiwilligenarbeit auf Bali werde ich nie vergessen und die Familie fehlt mir jetzt schon.
Während meines Aufenthalts hier hat mich eine Geschichte bzw. ein einziger Satz die ganze Zeit begleitet und dieser wird mir auch für immer im Gedächtnis bleiben.
Yayasan Hati Mama bedeutet frei übersetzt “Die Grundlage ist das Herz der Mutter”. Der Name basiert auf folgender Geschichte:
Die Lehrerin Debbie Moon und ihre Erstklässler diskutieren über ein Bild, das eine Familie zeigt. Ein kleiner Junge auf dem Bild hat eine andere Haarfarbe als der Rest der Familie. Ein Kind in der Klasse überlegt, dass das Kind adoptiert sein könnte. Darauf antwortet ein Mädchen der Klasse: “Ich weiß alles über Adoption, weil ich adoptiert wurde." “Was bedeutet 'adoptiert sein'?” fragt ein anderes Kind. “Es bedeutet,” sagt das Mädchen, “dass du im Herzen deiner Mutter aufwächst und nicht in ihrem Bauch.”
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