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Zeugnis ++ Freiwilligenarbeit ++ Ghana

Daniela: Hier, um einen Einblick in mein Freiwilligenprojekt in Ghana zu geben

Drei Wochen in Ghana haben mir eine Menge neuer Perspektiven eröffnet. Wenn Sie neugierig auf meine Reise nach Ghana sind, sind Sie herzlich eingeladen, diese durchzulesen.

Guten Tag, mein Name ist Daniela und ich möchte euch mit meinem Erfahrungsbericht einen Einblick in meinen dreiwöchigen Ghana-Aufenthalt geben.

Zunächst: wie kam ich zu dieser Reise?

Mich hat Afrika als Reiseziel allgemein schon immer interessiert und ich wollte diese gewisse Hürde, die man hat, einen neuen Kontinent zu besuchen, so schnell wie möglich überwinden. Als geeignete Zeit dafür erschienen mir die langen Ferien nach den Abiturprüfungen. Ich wusste, ich würde alleine verreisen und entschied mich deshalb dafür, vorerst nur für drei Wochen zu verreisen. Als ich mich nun näher mit den Ländern in Afrika befasste, grenzte ich die Auswahl ein, indem ich Kriterien wie Landessprache, Religionen und politische Lage überprüfte. Mit Hilfe dieser und anderer Erfahrungsberichte (Internet und Freunde) fiel meine Wahl auf Ghana.

Für mich stand von vornherein fest, dass ich in einer sozialen Einrichtung arbeiten möchte. Ich durchsuchte die Angebote und entschied mich für die Arbeit mit Kindern in einer Daycare. Mit diesem Entschluss konnte ich mich nun gezielt bewerben. Die Mitarbeiter von „Studentsgoabroad“ standen mir stets bei Fragen zur Seite und gaben mit per Mail oder am Telefon jederzeit Hilfestellung. Der Kontakt zu meinem Ansprechpartner in Ghana wurde hergestellt. Mithilfe von Mails konnte ich nun meine Fragen direkt an den Verantwortlichen vor Ort stellen. Diese Antworten ließen zwar oft ein paar Tage auf sich warten aber halfen mir dennoch weiter.

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Da es ein Missverständnis gab, wann ich denn nun ankommen solle, hatte ich dementsprechend Zeitdruck mit der Buchung des Fluges und der Visumsbeantragung, da nun alles sehr kurzfristig war. Um notwendige Impfungen hatte ich mich zuvor schon rechtzeitig gekümmert. Zum Glück ließ sich alles bis zu meinem Abflug regeln und ich konnte ohne Sorgen meine Reise antreten.

Die Reise verlief unproblematisch, abgesehen von der Gefühlsachterbahn, die man durchlebt: einerseits die Freude, nun endlich eine neue Kultur und einen ganz neuen Kontinent zu erleben, aber andererseits auch die Sorgen um mögliche Szenarien wie Krankheit, Unverträglichkeit oder evtl. fehlende soziale Harmonie. Auch das Gefühl, das nun alles auf eigene Faust zu erledigen sei, war etwas beunruhigend.

Als ich am Flughafen in Accra ankam, erwartete mich mein Ansprechpartner schon und wir übernachteten eine Nacht dort, da ich erst spät am Abend ankam und die Reise nach Ho ca. drei Stunden beträgt. Schon in den ersten Stunden sah ich die extremen Unterschiede zu Deutschland. Es waren zwar nur die Taxifahrt zum Hotel, ein „Kiosk“ und mein „Hotelzimmer“ aber dies führte mich schon in den ghanaischen Lebensstandard ein. Die Taxifahrt lehrte mich, dass man nicht viel Wert auf Verkehrssicherheit legt. Man schnallt sich nicht an; die Autos sind alt, oft sogar mit Rissen in den Scheiben, aber gelten scheinbar erst dann als unbrauchbar, wenn sie nicht mehr fahren oder die Hupe nicht mehr funktioniert. Dies klingt beunruhigender, als es in Wahrheit ist. Diese Unbekümmertheit war mir sehr sympathisch und ich hab keinen einzigen Unfall in meiner Zeit dort mitbekommen. Dieses eingefahrene System muss sich also schon bewehrt haben.

Mit „Kiosk“ sind kleine Straßenstände gemeint, an denen man sich im Handumdrehen das Nötigste kaufen kann. Ich habe auch diese lieben gelernt. Das Bewusstsein, sich bei ein wenig Appetit an der Straße ums Eck das leckerste (!) Obst für wenig Geld kaufen zu können, war für mich eine wundervolle Erfahrung, die ich in Deutschland leider missen muss. Auf der langen Strecke von Accra nach Ho sah ich nahezu alles Erdenkliche an Straßenstandangeboten. Abgesehen von Nahrung kann man alles erwerben. Von Handyguthaben über sämtliche Elektroartikel bis hin zu Grabschmuck und Särgen.

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Bei meinem „Hotelzimmer“ handelte es sich um einen kleinen Raum, der für ghanaischen Standard mit kleinem Fernseher und Klimaanlage gut eingerichtet war. Bei den Toiletten handelt es sich um herkömmliche Keramiktoiletten wie wir sie kennen (das war z.B. eine persönliche Sorge von mir). Die Dusche diente gleichzeitig als Waschbecken aber ich konnte mich sehr gut damit arrangieren.

Die Fahrt nach Ho traten mein Verantwortlicher und ich um 9 Uhr am nächsten Morgen an. Wir fuhren mit dem Taxi zum Busbahnhof und wählten einen Kleinbus aus, auf dessen Dach ein Schild stand auf dem „HO“ stand. Wir warteten eine Stunde bis wir losfuhren, da der Bus erst losfährt, wenn alle Plätze in ihm belegt sind. Die Stecke war sehr anstrengend, lang und holprig (Schlaglöcher und Erhöhungen, die zum Abbremsen zwingen sollen). Ich sah - abgesehen von den Straßenständen - auch einiges anderes. Menschen, die durch die Fensterscheiben des Busses versuchen, ihre Waren zu verkaufen, freilaufende Ziegen und Hühner wie es auch in Ho üblich ist, Affen die von der Straße gehupt wurden aber auch Unerfreuliches wie überfahrende Hunde und Ziegen, von denen nur wenige sorgsam an den Straßenrand gebracht wurden.

In Ho angekommen, lernte ich meine Mitbewohner, unsere Köchin und die Nachbarsfamilie kennen. Offiziell hatte ich zwar keine Gastfamilie, aber unsere Nachbarsfamilie ersetze diese besser, als ich es mir hätte vorstellen können. Gemeinsames Spielen war ganz normal in unserem vertrauensvollen Verhältnis und sie luden uns oft zu sich ein, um ferzusehen. Mit meinen Mitbewohnerinnen kam ich sehr gut aus und obwohl sie aus den USA und Kolumbien stammten, war die Kommunikation kein Problem. Es entstanden enge Freundschaften, die dank Facebook auch nach unserer gemeinsamen Zeit in Ghana weiterhin bestehen werden. Unsere Stadt Ho lernte ich in wenigen Tagen sehr gut kennen und fand mich auch selbstständig zurecht.

Nun aber zu meiner Arbeit. Meine Daycare war ebenfalls in Ho und nur 10 Minuten Fußweg von meiner Unterbringung entfernt. Die ersten zwei Tage begleitete mich mein Verantwortlicher dort hin, um sicher zu gehen, dass ich den Weg auch gut genug kenne. In meiner Einrichtung waren zur selben Zeit noch zwei weitere Freiwillige aus der Schweiz, mit denen ich mich auch sehr gut anfreundete. Meine Daycare bestand aus Krippe und Kindergarten. Es handelte sich hierbei um Kinder zwischen einem und fünf Jahren. Die Kommunikation mit den Erzieherinnen klappte sehr gut. Mit den Kindern war es leider nicht so einfach, da sie in meiner Gruppe zwischen zwei und drei Jahren alt waren und sich oft nicht trauten, englisch zu sprechen. Doch sie verstanden mich und mit der Zeit wurde unser Verhältnis auch ohne Sprache vertrauensvoller. Mein Tagesablauf war folgender: Um 8 Uhr morgends begann ich damit die Kinder umzuziehen, da sie dort eine Art „Uniform“ trugen (blaue Kleidung). Danach sah ich dabei zu, wie sie gemeinsam beteten und sangen. Danach gab es Frühstück für die Kinder und ein wenig Zeit zum spielen. Ich achtete darauf, dass sich die Kinder nicht stritten oder verletzten. Danach gingen die Kinder in ihre jeweilige „Klasse“ und der „Unterricht“ begann. Dort ist es so, dass selbst die jungen Kinder schon lernen, wie es in Deutschland erst in der Grundschule üblich ist. Die Konzentration der Kinder ist dementsprechend, da sie nur an ihrem Tisch sitzen und zuhören müssen.

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Das Schreiben wird auf Tafeln erlernt, da die Einrichtung nicht über Papier und Stifte verfügt. In der höheren Klasse gibt es Hefte und Wachsmalkreiden aber auch diese Materialien sind rar. Meine Aufgabe bestand darin, die Lehrkraft mit Tipps zu unterstützen. Sie wurden zwar unter meiner Leitung ausprobiert, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob sie auch dauerhaft miteingebun-den werden. Um 12 Uhr (Lunchtime) verließ ich die Einrichtung wieder, da die Kinder nun zu Mittag aßen und danach Mittagsschlaf machten und sie sagten, dazu würden sie meine Hilfe nicht benötigen. Es waren sehr kurze Arbeitstage, aber dies gab mir die Chance, die Tage besser zu nutzen. Wir machten in der Gruppe viele Ausflüge, die wir selbst organisieren konnten. Zu einem See, zu einem Wasserfall, nach Accra in die Hauptstadt (mit Übernachtung) oder abends in eine Bar. Diese Ausflüge bezahlten wir selbst, aber es war nicht teuer. Allgemein ist dort alles recht günstig. Ich ließ mir z.B. maßgeschneiderte Kleider nähen für umgerechnet 6 Euro. Den Stoff musste ich zwar selbst kaufen und zahlen, aber auch dies ist nicht teuer. Die Auswahl an Stoffen war groß und schwer, da man sich in alle diese farbenfrohen Muster verliebt. Allgemein ist Ghana so ein farbenfrohes Land. Erst nach meinem Aufenthalt dort sehe ich, wie weiß, grau und einfach blass Deutschland ist. Es ist einfach schön anzusehen und schafft eine wohltuende Atmosphäre. Ich habe diese Reise sehr genossen und ich kann auch sagen dass sie mich positiv verändert hat. Sie hat meinen Horizont erweitert und meine Ansichten teilweise völlig verändert.

Um allgemeine (eventuelle) Sorgen zu beseitigen möchte ich noch ein paar Anmerkungen machen:

  • - Das Leitungswasser dort hab ich nicht getrunken aber dennoch zum Zähneputzen verwendet. Jedoch ist sauberes Wasser überall zum Kaufen erhältlich und in der Unterbringung auch zur Genüge vorhanden.

  • - Die sanitären Einrichtungen entsprechen (wie bereits erwähnt) europäischem Standard. Strom ist ebenfalls verfügbar und fällt nur ab und zu aus. Ein Adapter wird benötigt.

  • - Das Essen habe ich sehr gut vertragen und ich hab auch von den anderen Freiwilligen nichts anderes mitbekommen. Das gilt für das Essen in der Unterbringung und nicht für alles, was man am Straßenrand erwerben kann (Fisch z.B. ist nicht empfehlenswert). Auch allgemein hatte ich keinerlei Beschwerden.

  • - Die Temperatur dort war angenehm und immer zwischen geschätzten 25- 35°C ( Es war Regensaison).

  • - Als Geschenke eignen sich sehr gut Spielzeuge für jüngere Kinder. Ich brachte ein paar Haarspangen mit, die leider nicht so gut verwendbar waren, da dort viele Frauen bis auf wenige Millimeter abrasierte Haare haben. Über Ballons, Spielkarten, Stifte, Blöcke und Springseile jedoch haben sie sich sehr gefreut.

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Abschließend möchte ich sagen, dass ich mich dort sehr sicher gefühlt habe. Natürlich bin ich nicht nachts alleine auf die Straße gegangen oder habe meine Tasche völlig unbeaufsichtigt gelassen, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass mir niemand etwas Böses wollte. Die Menschen dort sind allgemein sehr herzlich. Was am Anfang eventuell etwas Verunsicherung hervorbringt ist, dass man als hellhäutige Person dort oft angesprochen wird. Nicht weil die Menschen denken, dass man reich ist oder sie auf eine Heirat spekulieren, sondern einfach weil weiße Haut als sehr schön empfunden wird. Und es liegt ihnen ebenso am Herzen, dass man ihr Heimatland mit seiner Schönheit sieht und sich an ihr erfreuen kann.

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