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Länderinformationen ++ Freiwilligenarbeit++ Praktikum ++ Ecuador

Länderinformation: Ecuador

Hauptstadt: Quito


Fläche: ca. 283.560km²


Bevölkerung: 15.654.411 Einwohner (2014)


Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner pro km²


Landessprache: Spanisch, indigene Sprachen


Regierungsform: Präsidialdemokratie mit repräsentativer Demokratie und Mehrparteiensystem


Parlamentssitz: Quito


Klima: gemäßigtes bis feuchtheißes Tropenklima


Nationalfeiertag: 10. August (Unabhängigkeitstag)

Größe und Geographie des Landes

Ecuador zählt mit einer Fläche von ca. 283.560 km² zu den kleineren Staaten Südamerikas und ist fast so groß wie die Schweiz. Es liegt im westlichen Teil Südamerikas zwischen Peru und Kolumbien und hat als natürliche Grenze den Pazifischen Ozean. Ecuador lässt sich aufgrund seiner Geographie in 4 verschiedene Zonen einteilen.

Küste (Costa): Niedrige Küstengebirge und Schwemmland


Andenregion (Sierra): Hochgebirge geprägt von Vulkanismus


Amazonas-Gebiet (Oriente): Amazonasbecken und Osthänge der Anden


Galápagos Inseln

Die Gebirge Ecuadors erreichen Höhen bis zu 5900 m. Das zwischen den beiden Gebirgszügen gelegene Hochtal befindet sich auf einer Höhe von 1800 m bis 3200 m. In einem der dazwischen gelegenen Kessel befindet sich auch Quito, die am zweithöchsten gelegene Hauptstadt der Welt. Die Galápagos Inseln, welche ca. 1000 km vor der Küste liegen, bestehen aus 14 größeren und 100 kleinen Inseln. Der Name geht auf die bekannten Bewohner der Inseln zurück, die Schildkröten.

Bevölkerung

Ecuador besitzt eine Einwohnerzahl von 16,4 Millionen Menschen (Stand: 2016) und damit nur etwa ein Fünftel der Bevölkerung Deutschlands. Etwa 29% der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre und nur etwa 7% älter als 65 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei 25 Jahren und die Lebenserwartung bei durchschnittlich 76 Jahren. Die jährliche Zuwachsrate beträgt zurzeit ca.1, 5%.

Das Land hat eine kulturell und ethnisch vielfältige Bevölkerung, bestehend aus indigenen Gruppen, Mestizen (Nachkommen indigener und europäisch stämmiger Bevölkerung) und Afroecuadorianern (Nachfahren ehemaliger afrikanischer Sklaven). Aufgrund der Eroberung und Besetzung der Spanier sind kaum andere europäische Einwanderer und deren Nachkommen in Ecuador zu finden.

Religion

Fast 95% der Bevölkerung gehören der römisch-katholischen Kirche an. Die ecuadorianische Kirche gilt als eine der konservativsten der Welt..

Klima

Das Klima Ecuadors ist aufgrund der extremen regionalen Unterschiede und Höhenlagen vielfältig. Die Temperaturen sind wegen der Äquatornähe relativ gleichmäßig und liegen je nach Gebiet zwischen 15 °C und 35 °C. In der Küstenregion gibt es zwischen Januar und Mai eine ausgeprägte Regenzeit. Über 4800 m fällt der Regen als Schnee.

Geschichte

1533: Eroberung durch Spanien


1563: Spanische Überseekolonien


10.08.1809: Proklamation der Unabhängigkeit von Spanien, anschließend 10-jähriger Unabhängigkeitskampf


22.05.1822: Endgültige Unabhängigkeit von Spanien, Bildung von Großkolumbien mit den heutigen Staaten Venezuela, Kolumbien sowie dem damals noch unabhängigen Quito


13.05.1830: Unabhängigkeit von Großkolumbien


1904-1922: Verlust von Gebieten durch Kämpfe mit Nachbarn, v.a. an Venezuela


1983: Allgemeine Schuldenkrise in Lateinamerika


1986/7: Zusammenbruch des OPEC Kartells, Sturz des Ölpreises1995: Krieg mit Peru


1998: Eine neue Verfassung tritt in Kraft, bereits die 19. seit Gründung des Landes


1999/2000: Banken- und Währungskrise


2000: Einführung des US-Dollars als offizielle Währung

Wirtschaft

Ecuador zählt gemessen am BIP als zweitärmstes Land Südamerikas. Größter Wirtschaftszweig ist die Erdölproduktion, die bis zu 60% der Exporte einbringt. Am Weltmarkt hat Ecuador damit einen Anteil von 0,6%. Zu den weiteren Exportgütern Ecuadors gehören Bananen, Schrimps, Metalle und Maschinen, Kakao und Kaffee sowie seit den 1980er Jahren auch Schnittblumen. Zu den wichtigsten Handelspartnern zählen u.a. die USA, Peru, Kolumbien und Chile.In Ecuador findet man ca. 700.000 Mikrounternehmen, in denen mehr als eine Million Menschen arbeitet. Zu den Bereichen, in denen die Unternehmen tätig sind, zählen u.a. Handel, Dienstleistung und Produktion. Weibliche Mikrounternehmer besitzen Restaurants oder Friseursalons, männliche hingegen Taxiunternehmen oder Kfz-Werkstätten.Die Erdölförderung ist erst in den frühen 1970er Jahren entstanden. 1967 wurde im Land Erdöl entdeckt und eine Pipeline zum Pazifik gebaut. Im Jahr 2003 kam eine zweite Pipeline hinzu, da die erste wegen eines Erdbebens ein paar Jahre früher 6 Monate außer Betrieb war. Im Jahr 2006 wurde der Fördervertrag mit dem größten Investor von der ecuadorianischen Regierung gekündigt.Beim Export von Schnittblumen nimmt Ecuador weltweit den vierten Platz ein. Den größten Anteil haben dabei Rosen, die fast 75% der Blumenexporte ausmachen. Die Äquatorsonne sowie die günstigen Faktoren Land, Wasser und Arbeit begünstigen die Blumenproduktion.Der Tourismus entwickelt sich immer mehr zu einem weiteren wichtigen Standbein der Wirtschaft. Durch die landschaftliche Vielfalt mit u.a. Bergen und den Galápagos Inseln sowie die immer besser werdende Infrastruktur, wird Ecuador auch für Touristen aus aller Welt ein interessantes Urlaubsland.

Politische Situation

Ecuador ist eine Präsidialrepublik mit repräsentativer Demokratie und Mehrparteiensystem. Der Präsident ist gleichzeitig Staatsoberhaupt und Regierungschef. Seit April 2017 wird dieses Amt von Lenín Moreno ausgeübt. Die großen Parteien Ecuadors sind die christlich-soziale Partido Social Cristiano (PSC) und die populistische Partido Roldosista Ecuatoriano (PRE) sowie die sozialdemokratische Izquierda Demecrática (ID).Die Politik in Ecuador ist sehr instabil. Gebildete Koalitionen sind selten von langer Dauer und Gesetze werden meist erst nach einer Einigung auf den kleinstmöglichen Nenner beschlossen. Der Verdacht der individuellen Bereicherung der Politiker herrscht bei der Bevölkerung stark vor. Der Einfluss des Militärs in Ecuador ist ebenfalls nicht gering. So kann dieses dem Präsidenten die Unterstützung bei Protesten oder Aufständen versagen. Auch sitzen viele ehemalige Militärs in verschiedensten Führungspositionen.

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