Paulina's Praktikum - Drei Monate an einer Sprachschule in Valencia

Mein Alltag während des Praktikums sah folgendermaßen aus: Ich habe immer montags bis donnerstags in der Sprachschule als Praktikantin ausgeholfen. Vormittags arbeitete ich von 9:30 bis 13:00 an der Rezeption und am späten Nachmittag von 17:30 bis 19:30 in den Klassen. Zu meinen Aufgaben an der Rezeption gehörten vor allem die Aktualisierung der Kontaktdaten der Schüler, das Führen von Telefonaten auf Spanisch, der Empfang von Kunden, das Kopieren von Schulmaterial sowie die digitale und persönliche Werbung für die Sprachschule an verschiedenen Institutionen und Schulen. Während meiner Zeit im Unterricht kam ich vor allem bei interaktiven Übungen zum Einsatz, sodass ich oft mit den Schülern auf Englisch kommunizieren und ihnen bei ihren Aufgaben helfen konnte. Dadurch bekam ich einen guten Einblick in den Schulalltag und lernte viel über Unterrichtstechniken.

Insgesamt konnte ich mich sehr schnell an mein neues Umfeld gewöhnen und fühlte mich trotz kleiner Sprachbarrieren selten überfordert. Das lag vor allem an meinen tollen Kollegen, die mich von Anfang an herzlich aufgenommen haben. Sie waren immer geduldig und freundlich, wodurch ich mich sehr wohl fühlte. Ich habe während des Praktikums in verschiedenen Bereichen viel gelernt und konnte meine eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten ausbauen und verbessern.

Zum Beispiel habe ich nicht nur mein Englisch in den Klassen trainieren können, sondern auch mein Spanisch, da ich an der Rezeption ausschließlich Spanisch sprechen musste. Anfangs war dies eine Herausforderung für mich, da ich Spanisch nur ein paar Jahre in der Schule gelernt hatte. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran und konnte mich schließlich fließend mit der Rezeptionistin unterhalten.

Nicht nur sprachlich bin ich über mich hinausgewachsen, auch die Interaktion mit Menschen verschiedenen Alters hat mir geholfen, meine sozialen Fähigkeiten zu verbessern und mehr Menschenkenntnis zu gewinnen. Ich habe mit Kindern ab vier Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen gearbeitet, was mir besonders gefallen hat.

Der einzige negative Aspekt des Praktikums war, dass ich mich anfangs schwer tat, soziale Kontakte zu knüpfen. Abgesehen von einer französischen Praktikantin war ich die Einzige, und das machte es anfangs schwieriger, Freundschaften zu schließen.

Rückblickend erinnere ich mich an die ersten zwei Wochen in Valencia als besonders herausfordernd. Die fremde Stadt, die Sprache und die Umstellung auf einen neuen Alltag haben mich anfangs überfordert. Daher war ich sehr froh, mich für eine WG entschieden zu haben. Ich lebte mit fünf anderen Personen zusammen, von denen vier zu engen Freunden wurden. Sie kamen aus Frankreich, Polen und Südafrika, und dank ihrer Unterstützung konnte ich mich schnell in meinem neuen Umfeld einleben.

Obwohl mein Zimmer klein und ohne Tageslicht war, störte mich das kaum, da ich die meiste Zeit unterwegs war. Insgesamt fand ich die WG-Erfahrung bereichernd, da ich zuvor nie in einer solchen Umgebung gelebt hatte und viel über Rücksichtnahme und Achtsamkeit lernte.

Und nun mehr zu Valencia und was mir besonders gut an der Stadt gefallen hat! Ich hatte das Glück, nahe am Zentrum zu wohnen, und konnte die Stadt so gut erkunden. Valencia ist durch ein gutes ÖPNV-Netzl gut angebunden, allerdings fahren die Busse nach Mitternacht nur noch unregelmäßig, was es schwieriger macht, nach Hause zu kommen.

Valencia ist nicht nur für seine leckere Paella Valenciana bekannt, sondern auch für das lebendige Nachtleben. Die Stadt zieht durch die große Erasmus-Community viele internationale junge Menschen an. Nach einem holprigen Start habe ich viele neue Freunde gefunden, mit denen ich heute noch in Kontakt stehe. Besonders ein Ausflug nach Gandía, der von der Organisation vor Ort organisiert wurde, hat mir geholfen, enge Freundschaften zu schließen.

Die Agentur vor Ort und Organisationen wie Erasmus Life Valencia und Happy Erasmus Valencia bieten regelmäßig Veranstaltungen an, wie Salsa-Kurse, Sprachaustausche und Clubabende. Valencia hat viele tolle Clubs und Bars – meine Favoriten waren der Marina Beach Club, La Diva, Umbracle und die Irish Pubs Saint Martins und St. Patrick’s.

Auch die Gastronomie in Valencia ist vielseitig: von süßen Cafés bis hin zu günstigen Imbiss-Ketten und Restaurants, in denen man selten mehr als 15 bis 20 Euro zahlt. Ein Highlight ist der Mercat Central, eine große Markthalle mit einer beeindruckenden Auswahl an lokalen und internationalen Lebensmitteln.

Meine Lieblingsorte in Valencia waren die Plaza de la Reina und die Plaza del Ayuntamiento mit ihrer beeindruckenden Architektur und vielen kleinen Läden. Ein weiterer Ort, den ich besonders geliebt habe, war der Turia Park, ein kilometerlanger Park, der sich wunderbar zum Entspannen eignet.

Zusammenfassend war mein Praktikum in Valencia eine unvergessliche Erfahrung. Ich habe nicht nur viel über die Arbeit im Event- und Sprachmanagement gelernt, sondern auch wertvolle persönliche und sprachliche Fortschritte gemacht.