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Nadja's Neuseeland-Abenteuer
KATEGORIE: Auslandspraktikum - Architektur
LAND: Neuseeland
LESEZEIT: 8 Minuten
Mit StudentsGoAbroad startete Nadja in ein sechsmonatiges Praktikum in Wellington, Neuseeland. Von Oktober bis April tauchte sie in die lokale Kultur ein, arbeitete in einem Architekturbüro und erkundete die atemberaubenden Landschaften Neuseelands. In diesem Erfahrungsbericht teilt Nadja ihre unglaublichen Erfahrungen, von ihrem herzlichen Empfang am ersten Tag bis hin zu unvergesslichen Roadtrips und allem, was dazwischen liegt.
Mithilfe von Studentsgoabroad wurde mir ein sechsmonatiges Praktikum in Neuseeland ermöglicht. Am 12. Oktober flog ich von Zürich nach Wellington, wo ich schlussendlich für sieben Monate leben durfte. Während meines Aufenthaltes arbeitete ich in einem lokalen Architekturbüro im Zentrum der Stadt. Ich durfte sehr viel Neues lernen, sowohl über die Arbeit als Architektin als auch über die Kultur und Lebensweise der Menschen. Zwischendurch bin ich auch viel herumgereist, sei es am Wochenende, in den Ferien oder an Feiertagen.
Als ich am Flughafen in Wellington gelandet bin, hat mich mein Chef herzlich willkommen geheißen. Er zeigte mir die Stadt und fuhr mich mit dem Auto zur Unterkunft. In der Unterkunft angekommen, hießen mich auch meine Mitbewohner willkommen. Wir verstanden uns alle von Anfang an sehr gut und hatten die beste Zeit zusammen. Die Organisation ermöglichte mir eine Studentenunterkunft der lokalen Universität, sodass ich mit Leuten in meinem Alter zusammenleben konnte. Zu fünft lebten wir in einem traditionellen neuseeländischen Haus in Kelburn. Wir hatten einen kleinen Garten mit Meerblick, eine gemeinschaftliche Küche und zwei Bäder. Unsere WG veranstaltete fast jeden Freitag eine Party, was mir das Finden von Freundschaften sehr leicht machte.
Am Montag, den 16. Oktober, hatte ich dann meinen ersten Arbeitstag. Meine Mitarbeiter hießen mich alle herzlich willkommen und da zu der Zeit noch die Rugby-Weltmeisterschaft lief, hatte ich das Glück, an meinem ersten Tag mein allererstes Rugby-Spiel im Büro zu schauen. Während wir alle zusammen das Spiel schauten, aßen wir Brunch. Danach wurde mir alles gezeigt und ich hatte Zeit, mich etwas einzuarbeiten. Anfangs erledigte ich noch einfachere Aufgaben, wie das Modellieren von Umgebungskontext, jedoch konnte ich mit der Zeit auch an anspruchsvolleren Themen arbeiten. Die Stimmung im Büro war immer sehr gut und alle unterstützten sich gegenseitig.
Neben dem Praktikum reiste ich viel herum. Mit dem Auto fuhren wir nach Taranaki, wo wir mit dem Zelt campten. Wir unternahmen eine zehnstündige Wanderung auf den Mount Taranaki, die sehr anspruchsvoll war. Danach reisten wir weiter nach Taupō. Mit einem gemieteten Kajak paddelten wir über den Lake Taupō bis zu den Bay Māori Rock Carvings. Bei der Rückfahrt wurden wir von den Huka Falls und den Waitomo Glowworm Caves fasziniert.
Bei der Reise durch die Südinsel flogen wir von Wellington nach Christchurch, wo wir ebenfalls mit einem gemieteten Auto quer Richtung Fjordland fuhren. Auf dem Weg stoppten wir an verschiedenen Orten wie am Lake Tekapo, den Blue Pools und in Queenstown. Der schönste Ort, wie ich fand, war Wānaka. Das Landschaftsbild war hinreißend und der Baum im Wasser machte mich sprachlos. Im Fjordland angekommen, buchten wir eine Schiffsfahrt im Milford Sound.
Bei der Rückreise fuhren wir noch kurz nach Kaikōura, wo wir eine große Seerobbenkolonie beobachten konnten.
Meine Lieblingsreise war jedoch im Norden von Auckland. Mit einem gemieteten Auto fuhren wir vom Flughafen direkt nach Cape Reinga. Auf dem Weg stoppten wir natürlich ab und zu und übernachteten diesmal im Auto. Das Reisen mit dem Auto war etwas kompliziert, da Freicamping verboten ist. Wir mussten daher immer zuerst eine geeignete Campingstelle finden. Das Department of Conservation hatte jedoch eine Karte publiziert, auf welcher alle Zelt- und Abstellplätze festgehalten wurden, was es uns sehr erleichterte.
Auf dem Weg weiter Richtung Norden wanderten wir auf einen Berg hinauf, der Dukes Nose genannt wird. Der Ausblick von dort aus war atemberaubend. Wir fuhren entlang der Ostküste bis zum nördlichsten Punkt, wo wir den berühmten Leuchtturm besichtigten. Gerade als wir dort ankamen, sahen wir einen wunderschönen Regenbogen, direkt über dem Meer. Danach zogen wir weiter zu den naheliegenden Sanddünen. Vor Ort konnte man Bretter mieten, mit denen man die Sanddünen hinunter surfen konnte. Das Ganze war jedoch sehr anstrengend, da man immer wieder zuerst hochlaufen musste. Gleich anschließend reisten wir weiter zu einem 90 Meilen langen Strand, der auch 90 Miles Beach genannt wird. Was wir nicht wussten, war, dass dieser Strand auch als Highway genutzt wird. Auf dem Rückweg in Richtung Auckland besuchten wir bei der Bay of Islands noch die Insel Urupukapuka, welche nur mit einer kleinen Fähre erreicht werden konnte. Die Insel war mein absolutes Highlight. Es waren sehr wenige Menschen dort und überall gab es kleine Strände und Wälder. Außerdem sahen wir sehr viele Schafe und sogar einen Rochen. Auf dem Rückweg mit dem Schiff sahen wir außerdem kleine Pinguine im Wasser.
Als wir wieder in Auckland ankamen, verbrachten wir die letzten zwei Nächte in einem Hostel namens LyLo, welches ich nur empfehlen kann. Bereits in Christchurch besuchten wir dasselbe Hostel und wurden nicht enttäuscht. Ein kleiner Funfact: Als wir in den Gemeinschaftsraum in Christchurch gingen, fiel mir auf, dass das Architekturbüro, in welchem ich zu der Zeit arbeitete, diesen designed hat. In diesem Hostel gibt es die in Japan üblichen «Kapseln», in denen man schläft. Die Bäder und Gemeinschaftsräume sind sehr modern und großzügig entworfen und man fühlt sich sehr wohl.
Am zweitletzten Tag buchte ich eine Walsafari-Tour bei «Auckland Whale & Dolphin Safari». Die Tour dauerte ca. 4 Stunden und wir sahen viele Delfine, Vögel und sogar einen Brydewal. Ich kann diese Tour nur weiterempfehlen, das Personal war super freundlich und pflegte großen Respekt gegenüber den Lebewesen. Die ganzen Orte und Sehenswürdigkeiten fanden wir mit der App «Roady», welche ich für eine Reise durch Neuseeland auch herzlich weiterempfehlen kann.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass Neuseeland ein perfektes Reiseziel für Menschen ist, welche eine Mischung aus Natur, Kultur und Tradition, Action und Ruhe suchen. Das Land bietet eine große Bandbreite an Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten und Wanderwegen. Es hat nicht zu viele Menschen, jedoch sind alle sehr offen und freundlich, was das Knüpfen von Freundschaften sehr erleichtert. Die ganze Reise hat mir sehr gefallen und ich würde sogar behaupten, dass ein Teil von mir dort geblieben ist.
Verfasst von Nadja aus Deutschland (Praktikantin in Wellington, Neuseeland mit StudentsGoAbroad)
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